Bergisch Gladbach | 21.04.2019
»Mein Leben beginnt jeden Morgen neu«, notierte Edith Stein. Was gestern war, ist vergangen, die Zukunft ist unbekannt. Nur heute ist es machbar, die Vergangenheit hinter sich und die Zukunft außen vor zu lassen. Die Gegenwart können wir mit Gewissheit nutzen, um zu handeln, um zu lieben. Frère Roger, der Gründer von Taizé, wusste, dass jeder Tag ein »Heute Gottes« ist. Kein Tag wird wiederkommen und doch ist jeder Tag übervoll mit Gelegenheiten, auf Gott hin zu leben. Der Anbruch des Tages, das erwachende Leben, ist ganz und gar mit Christus verbunden, der über sich sagt: »Ich bin der strahlende Morgenstern.« (Offb 22, 16). Mit Christus können wir Tag für Tag das Leben entdecken, Gott neu begegnen: Die Dunkelheit weicht, die Nacht geht zu Ende. Das Licht der Sonne drängt hervor. Der Stillstand, die Nacht des Todes ist mit Christus durchbrochen. Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab gehen, erfahren mit großem Staunen, dass ihre Hoffnung nicht mehr begraben, die Dunkelheit überwunden ist. Das Grab ist offen! Christus lebt! Bei den Toten ist er nicht zu finden. Er ist wahrhaft auferstanden! »Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?« (Lk 24, 5), fragen die Männer in den leuchtenden Gewändern. Und sie fragen uns: Seid ihr bereit, im Hier und Jetzt, dem lebendigem Christus zu begegnen?
Ein frohes und gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen
Ihr Norbert Hörter