Enthüllt. Der Ostermorgen offenbart ganz leise, mit den ersten Sonnenstrahlen: Das Grab ist leer. Die Dunkelheit des Todes ist aufgebrochen. Erst vor drei Tagen hatten die Mächtigen in Jerusalem das Todesurteil verhängt. Was dann so grausam geschah, wird nun voll und ganz durchdrungen vom Licht der Überwindung: Angst und Gewalt, Leiden und Sterben – allem Übel ist am Ostermorgen die Macht genommen. Gott spricht das letzte Wort. Er lässt sich nicht aufhalten. Christus haben sie zuletzt festgenagelt an das Holz des Kreuzes. Angeheftet seine Hände, die er den Menschen entgegenstreckt. Durchbohrt seine Hände, die auf den Vater zeigen, die segnen und heilen. Angenagelt wurde er von allen, die die Hand Gottes in ihrer Welt nicht sehen wollen. Ans Kreuz gehängt von denen, die Leiden schaffen, indem sie nur die eigene Macht, die eigenen Interessen – nur sich selbst gelten lassen. Aber Gott durchkreuzt die selbstsüchtigen Pläne der Menschen, sein zugesagtes Heil ist stärker, stärker als der Tod. Klar und hell, ganz befreit, erscheint in diesem Licht das Leben. Oder wie es der Apostel Paulus sagt: Jesus Christus „hat den Tod vernichtet und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht“ (vgl. 2 Tim 1,10).
Frohe Ostern wünscht Ihnen
Kreisdechant Norbert Hörter