Die Logik der Herrschenden kennt immer die gleichen Fragen: Habe ich die Macht, mich zu behaupten? Was springt für mich heraus? Kann ich lästige Gegner loswerden? Muss ich Nachteile in Kauf nehmen? Wenn ich der Stärkere bin – ist es jetzt an der Zeit zuzuschlagen? Schon vor fast zweitausend Jahren – und zu allen Zeiten – standen im Schatten des Kreuzes die Soldaten. Und dort stehen sie noch heute. Einsatzbereit, die Ziele ihrer Imperien gewaltsam und grausam durchzusetzen. Als die römischen Besatzer den Wanderprediger aus Nazareth ans Kreuz schlugen, haben sie vielleicht gedacht: Dieser Mann mobilisiert viele Menschen – wer weiß, was daraus werden wird. Er stört die römische Ordnung. Wenn wir den aus dem Weg räumen – hat der Spuk schon bald ein Ende. Und doch: das Kalkül der Mächtigen lief ins Leere, denn jede irdische Herrschaft kommt und geht. Der Kreuzestod hingegen war kein Schlusspunkt, sondern Neubeginn: Jesus Christus – am Kreuz als König der Juden gestorben – geht uns in der Finsternis aller Tage voraus, er zeigt uns den Weg in sein himmlisches Reich. Ein ewiges Reich, in dem selbst der Tod den Schrecken verliert; er selbst hat die Macht des Todes überwunden. Sein Grab ist leer. Und er wird alle Gräber öffnen. Lassen Sie uns Ostern neu erfahren: Der Herr ist auferstanden. Der Herr ist wahrhaft auferstanden!
Frohe Ostern wünscht Ihnen
Ihr Norbert Hörter