Mit einem Mal ist alles anders

lazarus

Liebe Schwestern und Brüder, 

in den letzten Tagen hat sich im Alltag, im Beruf und auch im kirchlichen Leben wegen „Corona“ vieles verändert: Gewohntes und Vertrautes wird vermisst, die Kontakte sind eingeschränkt. Von einem Moment auf den anderen ändert sich alles. Solche Erfahrungen fallen schwer und doch gehören sie zum Menschsein dazu: Man trifft die Liebe seines Lebens, ein Kind wird geboren oder man bekommt die Chance, neu anzufangen. Besonders hart trifft es uns, wenn wir die Gesundheit, den Arbeitsplatz oder einen lieben Menschen verlieren.

Gott kennt die Wendungen des Lebens und geht sie mit. In den nächsten Wochen finden wir in biblischen Texten der Gottesdienste Berichte, die davon erzählen, wie unser Herr Jesus Christus begeistert in Jerusalem empfangen und wie er kurz darauf verraten wurde. Vom Hosianna-Ruf bis zur Kreuzigung ist es ein kurzer Weg. 

Das Evangelium von diesem Sonntag berichtet uns, wie Christus mitleidet, wie er ergriffen ist von der Trauer, die Maria und Marta erfahren. Er sucht die Nähe der beiden Schwestern, die ihren toten Bruder Lazarus beweinen. Er ist da. In einer schweren Zeit. Und seine Gegenwart wird stärkend erfahren. Marta bekennt: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ (Joh 11,27). Ihr Glaube verändert alles. Christus ruft auf dieses Wort hin den toten Lazarus ins Leben zurück. Wir sind nicht allein. Mit uns ist unser Gott, der das Leben will.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in dieser herausfordernden Zeit Kraft, Zuversicht, Gesundheit und Gottes spürbare Nähe und Seinen Schutz und Segen.

Ihr Pastor Norbert Hörter