Ein neuer Himmel und eine neue Erde

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Bergisch Gladbach | 17.11.2019

Auf dem Friedhof Siebenmorgen in Refrath fand 2019, im hundertsten Jahr seit Gründung des »Volksbundes«, die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag statt. Kreisdechant Hörter, erinnerte an die Toten von Krieg und Gewalt, die uns im Hier und Jetzt mahnen, dass eine bessere Gegenwart notwendig und eine hellere Zukunft machbar ist. Der Wunsch, die Toten nicht zu vergessen, Tod und Niedergang nicht wiederkehren zu lassen, war schon nach dem Ersten Weltkrieg vielerorts gewachsen, sodass auch vor diesem Hintergrund der »Volksbund« entstand. Und doch wissen wir heute, dass es schon 20 Jahre später zu einem neuen Krieg kam, der noch größere Zerstörung, eine flächendeckende Verwüstung, und – unter dem Deckmantel des Krieges – schamloses Unrecht, skrupellose Untaten und systematisches Morden entfesselte. Umso drängender war nach dem Zweiten Weltkrieg das würdevolle Andenken an die Toten, die Menschlichkeit, die Verständigung zwischen den Völkern und die Arbeit für den Frieden geworden. Nach diesem Tiefpunkt der Geschichte musste, stärker denn je, etwas Neues entstehen. Dass Neues möglich ist, ist eine tröstende Perspektive, die Gott uns zusagt. Er traut uns immer wieder zu, neu zu beginnen. Kreisdechant Hörter verwies auf das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes, wo uns »ein neuer Himmel und eine neue Erde« zugesprochen werden (Offb 21,1). Das bedeutet nicht, dass wir zuwarten sollen, dass es irgendwie besser wird, sondern dass wir immer wieder versuchen müssen, den trennenden Hass zu überwinden. Wir können diese Welt besser machen und wir haben den Glauben, dass schließlich ein jedes Leben bei Gott vollendet wird – dass alle, die als Opfer menschlicher Verirrung, als Oper von Krieg und Gewalt, in die Gräber gestoßen wurden und werden, bei ihm Heimat finden. Mit dem Glauben an die Auferstehung beschloss Kreisdechant Hörter seine Ansprache: In der Offenbarung heißt es nämlich weiter, dass wir eintreten in die ewige Stadt Jerusalem, dass wir alle ein Volk werden und dass wir alle sein Volk sind (Offb 21,3). Die Mauern dieser Stadt sind aus schweren Steinen, wird in einem Lied gesungen, denn sie kommen von den Kerkern, die gesprengt wurden. Sie kommen von den Grenzanlagen, die man niederriss. Es sind die Steine von den Gräbern, die nun offen stehen.