Bergisch Gladbach | 24.12.2022
In der Nacht – von Schlafenden unbemerkt, am Rande der Stadt, draußen im Stall – wird ein Kind geboren. Notiz nehmen nur die Hirten, die auf den Feldern ihren Dienst tun. Müde, weitab stehend, in der Dunkelheit und Kälte, hüten sie auch zu später Stunde Schafe und Ziegen. Plötzlich angesprochen und angerührt brechen sie auf zum Kind, das in der Krippe liegt. Ihre Arbeit auf den Feldern ist hart und beschwerlich, doch der Weg der einfachen Menschen, die wache Augen und offene Ohren haben, ist nicht weit zum Christuskind. Schon unterwegs sind die Sterndeuter – wohlhabend, mit Geschenken beladen. Die gebildeten Männer suchen himmlische Wahrheit und finden schon bald das Kind in Bethlehem. Ob die Menschen einen weiten Weg gehen oder eine kurzen – welchen Hintergrund sie auch immer haben mögen, wer wach und erwartungsvoll ist, wird an dieser Krippe nicht vorbeisehen, wo ein Neugeborenes zu Weihnachten die Menschen zu sich zieht, indem es, wie jedes Baby, nach Aufmerksamkeit und Liebe schreit. Denn dies ist die Antwort Gottes an die Sehnsucht der Menschen aller Zeiten, Schichten und Völker: Nimm mich an, wende dich mir zu, ich bin dir nahe. Ich bin in deine Welt gekommen, bei mir ist Frieden und Heil. Oder wie es im Titusbrief heißt: »Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten« (Tit 2, 11).
Im Namen aller ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr Norbert Hörter, Dechant