Bergisch Gladbach | 24.12.2023
Die Erzählung der Geburt Jesu, die uns der Evangelist Lukas überliefert, beginnt gleich mit dem Namen eines mächtigen Kaisers: Augustus. Er erlässt den Befehl, sich in Steuerlisten einzutragen und auch in der weit entfernten Heimat von Maria und Josef muss man seinem Befehl Folge leisten. Augustus ist in der römischen Geschichte der erste Kaiser mit solch großer Machtfülle, politisch wie militärisch. Seine Bauwerke verkünden überall die Größe seiner Herrschaft. Gott selbst kommt mit anderen Bildern in diese Welt: Der Schöpfer von Himmel und Erde begegnet uns als neugeborenes Kind in einem Stall, in einer Notunterkunft, am Rande der kaum bekannten Ortschaft Bethlehem. Er, der in der Heiligen Nacht für uns Mensch wird, kommt still, schwach und verletzlich in unsere Mitte. Dieser Gott will uns nicht beherrschen wie ein Kaiser, er will unsere Zuneigung gewinnen. Und indem wir das Kind in der Krippe in unser Herz schließen, werden wir wirklich ganz und gar bestimmt durch die Gegenwart seiner Liebe. Unverstellt von den Palästen dieser Welt können wir unsere Zeit in den Blick nehmen. Und ein wenig mehr mit den Augen Jesu auf uns selbst und auf die anderen schauen – besonders auf jene, die unsere Zuwendung und Unterstützung brauchen. In diesen Tagen – und gewiss darüber hinaus – lädt uns das Kind in der Krippe ein, ihm nahe zu sein und seine Liebe zu den Menschen mit ihm zu teilen.
Im Namen aller ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr Norbert Hörter